Spanischer Abend beendet Artmontan

Ensemble Gota de Fuego erwärmt mit urtypischem Flamenco die Herzen der Zuschauer – 2009 bietet die Konzertreihe „Sagenhaftes“

Das spanische Ensemble Gota de Fuego brachte die urtypische Tanzform des Flamenco auf die Bühne.

Aue-Schwarzenberg.“Es war wieder großartig, machen Sie weiter so“. Etliche Gäste des letzten artmontan-Konzerts des Jahres verabschiedeten sich am Samstagabend persönlich, mit einem Händedruck oder gar einer Umarmung von Ursula Haarig, der Chefin des Kul(T)ourbetriebs Erzgebirge. Das zeigt: Die Stammgäste der Kulturreihe artmontan sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Sie wissen, was sie von einer Veranstaltung erwarten können und sie wissen, worauf sie sich einlassen.

In den Hallen der Bestland GmbH Aue-Alberoda stand am Samstagabend „Fiesta und Folklore“ auf dem Programm. Facettenreich und im besten Sinne unterhaltsam waren die Tänze, die Musik und die Comedy.

Dem Flamenco-Ensemble Gota de Fuego und dem Team des Kul(T)ourbetriebes ist es gelungen, in die riesengroße normalerweise eher nüchtern wirkende Lagerhalle spanisches Flair zu zaubern. Veranstaltungstechniker Felix Georgi tauchte nicht nur die Bühne, sondern auch die sonst abgedunkelte Halle in ein warmes rotes Licht. Bei jedem Ton der Gitarren konnte man die Strahlen der spanischen Sonne fühlen. Die Musik einfach brillant, die Tanzkünste großartig. Die Gruppe zeigt ausdrucksstarken Flamenco, der durch eine starke Körperspannung lebt. Selbst in den hinteren Reihen konnten die Besucher noch sehen, wie sehr die Tänzer ihre Muskeln dafür beanspruchen.

Nach der Pause sorgten zunächst die spanischen Brüder für Amüsement. Paco und Pedro de Paella schauten dabei aufs Publikum her-ab. Die beiden Herren, die jedes spanische Klischee bedienen, treten mit Stelzen auf. Die Clownerie – inklusive Magie und Jonglierkunst – begeisterte nicht nur das jüngere Publikum. Die Halle des Alberodaer Unternehmens hat sich aber nicht nur für die „hoch gewachsenen“ Herren als optimaler Veranstaltungsort erwiesen. „Hier haben wir wirklich beste Bedingungen“, sagt Ursula Haarig. Licht- und Bühnentechnik lassen sich durch große Rolltore und eine Laderampe unkompliziert auf- und abbauen. Die riesige Halle bietet zudem vielen Gästen Platz.

Doch Haarig war nicht nur mit der letzten Veranstaltung zufrieden, sondern mit dem ganzen Jahr. „Bemerkenswert war der September. Wir haben im Pferdegöpel Johanngeorgenstadt bei Minusgraden aufgebaut und hatten Angst, dass uns die Künstler wegen der Kälte noch kurzfristig absagen“, erinnert sie sich. Doch von Absage keine Spur. Renato Rozic Consort – einer der artmontan-Künstler der ersten Stunde – verzauberte das Publikum mit einem besonderen Mozart-Programm. Das nächste Jahr steht bei artmontan unter dem Motto „Sagenhaft“. „Wir haben uns bewusst für diese Doppeldeutigkeit entschieden. Sagenhaft sind die Kulturtage, aber sagenhaft meinen wir auch im herkömmlichen Sinne“, macht Haarig neugierig auf 2009. Den Auftakt macht wie immer der Dixieland am 6./7. März in der Kaverne des Pumpspeicherkraftwerkes Markersbach.

Von Katja Lippmann-Wagner